vonMathias Oertel
In den letzten Wochen und Monaten hat Square Enix mit einigen Spielen versucht, an glorreiche 16-Bit-Zeiten anzuknüpfen. Doch sowohl I am Setsuna als auch Lost Sphear sowie vor allem das Remake von Secret of Mana blieben teils deutlich hinter den Erwartungen zurück. Mit dem Switch-exklusiven Octopath Traveller probiert man es erneut. Ob das Helden-Oktett zu überzeugen versteht, klären wir im Test.
Rollenspiele japanischer Bauart konzentrieren sich beim dramaturgischen Aufbau der Hauptgeschichte meist auf nur wenige Charaktere. Mitunter kann man zwar einer ansprechenden Riege an Nebenfiguren begegnen, doch wenn es um den erzählerischen Kern geht, dreht es sich häufig nur um ein, zwei oder drei Protagonisten. Octopath Traveler hingegen versucht, acht Figuren gleichberechtigt mit einer interessanten Geschichte samt stimmungsvollem Hintergrund sowie einer Motivation auszustatten, das gefährliche Abenteuer in der Fantasy-Welt Orsterra zu beginnen. Dabei erreicht man aber nicht immer die gleiche Intensität oder Dramatik, wobei dies für mich auch mit den jeweils mit der Figur verbundenen Themen zusammenhängt. Die exotische Tänzerin Primrose z.B. muss aus einer beinahe sklavischen sowie gewalttätigen Beziehung fliehen, um die Mörder ihres Vaters zu finden. Hier war ich nicht nur überrascht, wie schonungslos das Thema von den Autoren angepackt wurde – was auf den ersten Blick gar nicht zum putzigen und sehr sympathischen 16-Bit-Zeichenstil passt. Auch einige Story-Elemente der anderen Figuren wie die ständigen Schuldgefühle des Kriegers Olberic oder beim Dieb Therion, der einem Gegenstand folgt, von dem man sagt, dass sein Diebstahl unmöglich sei, überraschen mit einer reifen Herangehensweise an schwierige Inhalte.
Octopath Traveler verbindet acht Geschichten, die inhaltlich und dramaturgisch allerdings starken Schwankungen unterworfen sind. © 4P/Screenshot
Doch ausgerechnet bei der Figur, für die ich mich als Startcharakter entscheiden hatte, der Nachwuchs-Händlerin Tressa, ist die Geschichte um die ihren Eltern nacheifernde An- und Verkäuferin eher schwach, so dass ich nach dem Tutorial beinahe schon aufgegeben und mir eine andere Figur ausgesucht hätte. Denn was einem Octopath Traveller nicht erklärt: Man kann zwar schließlich alle anderen Figuren auf seinem Weg aufsammeln und ihren auf jeweils vier Kapitel aufgeteilten Geschichten folgen. Und man kann in Gasthäusern jederzeit seine Vierer-Gruppe verändern. Allerdings muss die eingangs ausgewählte Figur beibehalten werden – zumindest, bis man ihre Geschichte komplett beendet hat und dann einen anderen Gruppenanführer wählen darf. Und das kann durchaus dauern. Vor allem, wenn man zwischendurch entweder den Erzählsträngen der anderen Charaktere folgt. Oder wenn man sich durch die Welt treiben lässt, während man andere Fiiguren seiner Truppe auflevelt, damit diese für ihre Hauptgeschichte gewappnet sind. Oder wenn man den unzähligen Nebenaufgaben folgt, die man in den verschiedenen Städten aufschnappen kann, die aber meist auf Hol- und Bringdienste hinaus laufen. Sprich: Die erste Wahl wird einen über einen Großteil der Spielzeit beschäftigen.
Viele Wege zum Ziel
Die farbenfrohe Kulisse spielt mit der Mischung aus 16-Bit-Sprites und modernen Effekten © 4P/Screenshot
Immerhin: Auch wenn die dramaturgische Qualität und damit auch die Charakterzeichnung schwankt, sorgen die übrigen Mechaniken dafür, dass jede Figur interessant ist und sowohl im Kampf als auch in der Erforschung der offen miteinander verbundenen Schlauchlevels eine gleichberechtigte Rolle spielt. Denn neben den im Kampf unterschiedlichen Bewaffnungen oder Spezialangriffen gibt es auch so genannte Pfad-Fähigkeiten. Während es an gut versteckten Schreinen möglich ist, den Figuren eine zweite Jobklasse zu spendieren und somit die Bürde der Teamzusammenstellung für die Auseinandersetzungen etwas abfedert, sind die exklusiven Pfad-Aktionen jeder Figur, der der Welt nicht nur eine Menge Leben einhauchen, sondern sich durchaus auf die Spielweise und das Erlebnis in Octopath Traveller auswirken können. Tressa z.B. findet nicht nur beim Betreten eines neuen Abschnitts bare Münze, sondern kann mit nahezu allen Figuren handeln und so z.B. günstiger an seltene Ausrüstung kommen als bei den Standard-Anbietern, die in jeder Siedlung zu finden sind. Der immer wieder an Sherlock Holmes erinnernde Gelehrte Cyrus kann Informationen von den Stadtbewohnern erlangen, die z.B. zu versteckten Gegenständen führen.
1 2 3 Fazit
I
Show
Kann mir jemand Tipps gegen wie man den letzten Gegner in den Ruinen von Hornburg besiegt? Welchen Level und welche Strategie würdet ihr empfehlen?
Hoffe mir kann jemand helfen.
Edit: hat sich erledigt.
Hab mir gerade Ha'anit abgeholt und musste ein wenig über die Cyan-Hommage schmunzeln. Gibt es eigentlich eine Art Bestiarium? Bisher habe ich noch keines gefunden.
Ich hab dich auch überhaupt nicht angesprochen. Aber vielleicht interessiert‘s ja andere Leute.
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